12. März 2022 – 31. Juli 2022
Bündner Kunstmuseum Chur
Aus Anlass einer grosszügigen Schenkung wichtiger Werke von Angelika Kauffmann widmet das Bündner Kunstmuseum dieser Künstlerin eine erweiterte Sammlungspräsentation.
Angelika Kauffmann (1741–1807) war die bedeutendste europäische Künstlerin ihrer Zeit und wird heute als herausragende Malerin zwischen Klassizismus und Romantik hoch geschätzt. Sie wurde in Chur geboren, wirkte vor allem in Italien und England und starb in Rom. Sie ist in den wichtigsten Sammlungen grosser Museen vertreten. Im Bündner Kunstmuseum bilden ihre Werke seit geraumer Zeit den fulminanten Auftakt der Sammlung: Das stolze Selbstbildnis, in dem sich Angelika Kauffmann als selbstbewusste Künstlerin zeigt, gehört zu ihren bekanntesten Gemälden. Die Drei Sängerinnen bezeugen ebenso ihre lebenslange Affinität zur Musik wie ihre Fähigkeit, vielschichte Inhalte mit differenzierten bildnerischen Mitteln wiederzugeben. Und Der trauernde Telemach macht deutlich, dass Angelika Kauffmann viele ihrer Stoffe aus der Literatur nimmt und wie sie darin feine psychologische Momente zum Ausdruck bringt.
Dank einer Schenkung kann nun dieser wichtige Sammlungsschwerpunkt im Bündner Kunstmuseum weiter ausgebaut werden: Der grosszügige Schenker, Dr. Johannes Fulda aus Maienfeld und Kilchberg, hat über mehrere Jahrzehnte eine herausragende Werkgruppe zusammengetragen, die er dem Bündner Kunstmuseum übereignet und damit der Öffentlichkeit zugänglich macht. Dazu gehören eine zweite Fassung des trauernden Telemach (eine dritte Fassung befindet sich im Metropolitan Museum in New York), aber auch besonders qualitätsvolle und sorgfältig ausgeführte Bildpaare mit der trauernden Penelope oder Personifikationen der Schönheit. Die um Liebe trauernden Figuren gehören zu den beliebtesten Motiven von Angelika Kauffmann. In sinnbildhaften Darstellungen hat sie eine eigene Ikonographie gefunden, die das Bild einer ganzen Epoche prägen.