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Stadtmuseum Hagen: Feuermelder aus dem Rathaus in Hagen
Die Feuerwehr der Stadt Hagen unterhielt von 1903 bis 1982 eine eigene Feuermelde-Einrichtung.
Zur Anlage gehörten über das gesamte Stadtgebiet verteilte Straßenfeuermelder mit einem eigenen Kabelnetz für die Feuertelegraphenlinien sowie die Feuertelegraphen-Zentrale. Das System wurde im Auftrag der Stadt Hagen ab 1903 durch die Firma Siemens & Halske AG aufgebaut. Seit 1851 fertigte das Unternehmen telegraphische Feuermelder-Systeme und zugehörige Anlagen. In den folgenden Jahrzehnten besorgte die Hagener Feuerwehr in Zusammenarbeit mit der Firma Siemens die Wartung, den Ausbau und den Unterhalt des Systems.
Die Meldungen der Feuermelder trafen anfänglich in der Polizeiwache im Hagener Rathaus ein. Über ein elektrisches Klingelsystem wurden die damals rund 120 Feuerwehrleute alarmiert. Beim Bau der Hauptfeuerwache 1912/13 an der Wilhelmsstraße, die heutige Feuer- und Rettungswache Mitte am Bergischen Ring, installierte Siemens & Halske eine neue Feuertelegraphen-Zentrale. 1913 waren über 40 km Erdkabel 44 öffentliche und 26 private Feuermelder an die Zentrale angeschlossen. Die einlaufenden Meldungen gelangten per Telegramm, später durch Klingelzeichen und Fernsprecher zu den einzelnen Revieren und Wachen.
Das von der Reichs- bzw. Bundespost ausgebaute Telefonnetz umfasste in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts einen Großteil der Haushalte im Stadtgebiet. Daher wurden Brände und Unglücksfälle immer häufiger von Privatanschlüssen an die Hauptfeuerwache gemeldet. Über die Feuermelder an den Straßen und in öffentlichen Gebäuden gingen immer weniger Meldungen ein. 1981 schrieb die Zeitschrift „Der Städtetag“ Folgendes: „Bereits 1903 hat Hagen eines der ersten öffentlichen Feuermeldesysteme eingeführt, jetzt scheint die Stadt auch Vorreiter bei der Abschaffung zu sein. Ursache ist der überhand nehmende Mißbrauch.“ 1982 veräußerte die Stadt Hagen die im Januar des Jahres außer Betrieb genommenen Feuermelder – die Mehrzahl war deutlich schlichter gestaltet als das hier vorgestellte Meldegerät – zum Stückpreis von fünf DM. Wegen der großen Nachfrage entschied letztlich das Losverfahren.