(2024)
5568×3132
2024
Aletheia Zoeÿs Kí
Spanien
Die Werke der im Jahre 2000 in Barcelona geborenen Künstlerin, Komponistin und Performerin Aletheia Kí Zoeÿs vermögen vordergründig durch ihre heitere Farbigkeit und ihre dem Alltag entnommene, scheinbar schlichte Motivik zu begeistern: in ihrer köstlichen Erscheinung ziehen die drei grossen Schokoküsse die Aufmerksamkeit der kleinen und grossen Besucher:innen auf sich. Schleckmäuler werden sich aber bald gewahr werden, dass sie beim vermeintlichen Süsswerk auf harte Fakten beissen. Zwar präsentiert sich das Triptychon als Illusion des Schlaraffenlandes. Aber die Installation trägt gleichsam die Kritik am Überfluss in sich und greift somit soziokulturelle und wirtschaftliche Aspekte auf. Keineswegs aber sollen die Sinnlichkeit und die sinnliche Erfahrung verneint werden. Denn die farbigen Zuckerstreusel auf den Schokoküssen bergen ein Geheimnis, das ertastet werden will. Die erhabenen Farbpunkte auf mittlerer Höhe sind als Zeichenband in Brailleschrift zu lesen und sprechen in erster Linie Nicht-Sehende an. Jedes der Objekte enthüllt einen Begriff; das erste SILENCE. Stille ist voller Botschaften und erzeugt als Sinneserfahrung Spannung. Sie ist die Basis zur Reise nach innen und erlaubt die Reflexion über das eigene Denken und Handeln. Jene Aussage wird durch INSIGHT, Erkenntnis und Einsicht, und MODESTY, Genügsamkeit und Demut, verstärkt.
Zitat
«Nach dem afrikanischen Sprichwort ‹Much silence can make a lot of noise› zielt die Stille in meinen Werken auf die magische Kraft des Klanges.»